Die Gründerzeit: 1924 – 1929
Am 15. März 1924 – die Wunden des 1. Weltkrieges sind kaum vernarbt, massive Geldentwertung und langsamer Wirtschaftsaufschwung kennzeichnen die Zeit – treffen sich 16 Musikbegeisterte in der Beisetzmühle des Johann Gruber in Rappersdorf/Hofkirchen, um all den tristen Bedingungen zum Trotz eine Musikkapelle zu gründen. Besser gesagt einen „Freiwillige Feuerwehr Musikkapelle“, welche organisatorisch in der Feuerwehr Hofkirchen ihre Heimat hat.
Die erste Ausrückung erfolgt zum Fronleichnamsfest am 19. Juni 1924. Nachmittgas findet in Heibl´s (heute Voglsam) Gastgarten ein Konzert mit gemischten Chor statt.
Am 28.Mai 1925 findet das Gründungsfest der Musikkapelle Hofkirchen statt. Die beiden Musikpatinnen Maria Hiesmayr (Mayr im Mayrhof) und Straßmayr Rosina (Brumerin) überreichen der Musikkapelle in einer würdevollen Zeremonie das Musikband und den Musikstab.
Die Musikkapellen von St. Florian mit Feuerwehr Abteilung, Lorch, Hargelsberg, Losensteinleiten und Weichstetten sind nach Hofkirchen gekommen, um mit der Bevölkerung das Fest zu feiern.
mittlere Reihe: Ganglbauer Josef, Neubauer Johann, Thalhuber Anna, Huber Franz, Rogl Josefa, Ziervogel, Hießmayr Franz, Zehetner Franz
26.Dezmeber 1926: Ein Familienabend soll die Ebbe in der Vereinskassa wieder etwas auffüllen. Ein schauriges Defizit wird daraus. 530.000 Kronen bzw. 53 S müssen aus der Kassa genommen werden, gesteht nach schlafloser Nacht der Kassier Zehetner Franz.
1926: Der Komponist Georg Kaltschmied befindet sich in diesem Jahr in Hofkirchen und besucht die Musikkapelle. Oberlehrer Paul Stöger und Johann Gruber leiten gemeinsam die Musik. Es werden in diesem Jahr insgesamt 70 Proben und 22 Ausrückungen abgehalten.
6. Jänner 1927: Bei der Feuerwehrversammlung wird an diesem Tag die Gründung eines eignen Musikvereines beschlossen.
10.Juli 1927: 25 jähriges Bestandsjubiläum der Musikkapelle Weichstetten. Es wird vorerst beim Jansengut gerastet, wobei es zu aller Überraschung Bier gibt. Die Fahrt zum Jansen und nach Hause erfolgt mit dem Fahrrad.
31.12.1928: Gut besuchte Silvesterfeier. Wehrführer Huber Franz hielt um 24 Uhr eine Ansprache (der Raum war in diesem Moment ganz dunkel), anschließend ging es Prost von Mund zu Mund. Auch das Tanzbein kam nicht zu kurz. Ausgeholfen haben Ganglbauer Karl und Berghuber Leopold (Huber in Hof bzw. Mayr zu Laah). Pickl Alois (Mauhart) spendete einen Trieimer, Josef Ebner (Sommer) einen Zweieimer Most. Gelagert wurde dieser im Keller des Schulhauses und bei den Proben getrunken.
14.Jänner 1929: Schlitttage nach Weichstetten. Ein ungewöhnlich strenger Winter. Die Schlitten werden mit Reisiggebinden und bunten Bändern geschmückt. Josef Pickl, Sohn des Alois Pickl (Mauhart) voran, dann Schlitten mit Indianern, Zigeunern, Rasselbindern, Schneidern, einer Schusterwerkstätte und allem möglichen Volk mit viel Geschick von Hrn. Huber Franz und Bäckermeister Arbeithuber arrangiert. Als letzter Schlitten ein Ochsengespann, das jedoch durch einen Sturz bald im Schnee begraben wurde. Unterwegs gab es Schnaps bei den Jansentöchtern. In Weichstetten wurden sie von der Musikkapelle Weichstetten und vielen Anwesenden begrüßt.
1929: Oberlehrer Paul Stöger wird Kapellmeister